Polnische Virtuosität
Ewa Kupiec und das Apollon Musagète Quartett vereinen sich zu einem Klavierquintett der Meisterklasse.
Mit Ewa Kupiec und dem Apollon Musagète Quartett treffen in Form des Klavierquintetts zwei Größen der Kammermusik aufeinander: Klavier und Streichquartett. Die Pianistin wird seit Jahren mit enthusiastischen Kritiken gefeiert. Auch die Musiker des Apollon Musagète Quartetts zählen zu den Meistern ihres Fachs: Sie gewannen 2008 nicht nur den ersten Preis und beinahe alle Sonderpreise des 57. Internationalen Musikwettbewerbs der ARD, sondern arbeiteten auch an der CD Night of Hunters von Tori Amos mit, die 2012 mit dem Echo ausgezeichnet wurde. Im Festspielhaus Baden-Baden präsentieren sie gemeinsam ein ausgesuchtes Programm der Spätromantik und Moderne. Besonders hervorzuheben ist das erste Stück des Programms, das Klavierquintett Nr.1 von Grazyna Bacewicz (1909-1969), eine Landesgenossin der polnischen Künstler. Sie war eine der bedeutendsten Komponistinnen Polens ihrer Zeit, war daneben aber auch als Geigenvirtuosin, begabte Pianistin, Hochschulprofessorin und Autorin von Romanen und Erzählungen tätig. Ihr Quintett folgt einer gewagten Mischung aus Neoklassizismus und polnischer Folklore. Danach folgt das kurze Andante festivo für Streichquartett von Jean Sibelius (1865-1957), Komponist der Nationalhymne Finnlands. Die schmeichlerischen Melodien dieses Stückes fließen kontinuierlich ineinander über und lassen den Zuhörer zur Ruhe kommen. Zuletzt erklingt das dynamische Klavierquintett Es-Dur op. 44 von Robert Schumann (1810-1856), das er selbst kurz nach der Vollendung als „lebendig und frisch“ beschrieb. (R.S.)