Es gibt ihn nicht!
Ein Schatten, eine Traumgestalt, der eigene Spiegel, das eigene Begehren – das ist Don Giovanni. Aber er ist nicht echt. Der Regisseur Benedikt von Peter inszeniert keinen Don Giovanni. Er inszeniert die Oper im Luzerner Theater, aber das Phantom des zügellosen Verführers und Lebemanns wird allein vom stillen Begehren der Anderen phantasiert.
Mozart wurde häufig für die lapidare Themenwahl des volkstümlichen Don-Juan-Themas kritisiert. So brachte er doch kein Sittengemälde oder Moralerklärung mit erhobenem Zeigefinger auf die Bühne. Dieses burleske Thema war eines Mozarts nicht würdig, obwohl doch die ungesittete Haltung zum kindlichen Charakter Mozarts passen könnte. Wie dem auch sei, beschäftigten sich bald auch weitere Persönlichkeiten damit, allerdings romantischer… oder puritanischer?
Bei E.T.A Hoffmann steht die tragische Liebe der Anna im Mittelpunkt. Bei zahlreichen späteren Bearbeitungen, von z.B. Alexander Puschkin, Charles Baudelaire oder Alfred de Musset wurden Verdammung, Erlösung, Weltschmerz und Lebensüberdruss zum Thema des Don Giovanni. Umstritten blieb die eigene Figur von Mozart weiterhin und vielleicht hat der Regisseur Benedikt von Peter die Figur Mozarts so genau richtig erfasst – Es gibt sie nicht, die Moral, die Kritik! Don Giovanni existiert nur in den Köpfen der Anwesenden oder der Gesellschaft.
Musikalische Leitung: Clemens Heil
Inszenierung: Benedikt von Peter
Bühne: Katrin Wittig
Licht: David Hedinger-Wohnlich
Kostüme: Geraldine Arnold
Video: Bert Zander
Choreinstudierung: Mark Daver
Dramaturgie: Klaus Angermann, Julia Jordà Stoppelhaar
Jason Cox (Don Giovanni), Rebecca Krynski Cox (Donna Anna), Emanuel Heitz (Don Ottavio), Boris Petronje (Il Commendatore), Solenn Lavanant Linke (Donna Elvira), Vuyani Mlinde (Leporello), Flurin Caduff (Masetto), Abigail Levis (Zerlina), Diana Schnürpel (Zerlina), Carlos Isabel Garcia (Live -Kamera), Chor des LT, Luzerner Sinfonieorchester
Foto: Luzerner Theater
Weitere Informationen
- Premiere 2019
- ab 14 Jahren
- Einführung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn
- Prozessbegleitung:
- Schauen Sie Intendant und Regisseur Benedikt von Peter bei der Arbeit über die Schulter und finden Sie heraus, wie man sogar im Dunkeln inszenieren kann.
• Abendprobe: 26. Nov, Treffpunkt 17.50 Uhr Haupteingang Südpol
• Bühnenprobe: 11. Dez, Treffpunkt 17.50 Uhr Kassenfoyer
• Orchestersitzprobe: 12. Dez, Treffpunkt 18.50 Uhr Kassenfoyer
• Bühnenorchesterprobe 2: 7. Jan, Treffpunkt 18.50 Uhr Kassenfoyer
- Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Luzerner Theaters
- https://www.luzernertheater.ch/dongiovanni