Eine nicht umerziehbare Frau
Im Jahr 1991 erklärt Tschetschenien die Unabhängigkeit von Russland. Von da an herrscht Krieg. Dieser, und der daraus resultierende Niedergang der Menschlichkeit auf beiden Seiten, wird zum Spezialgebiet Anna Politkowskajas, einer russischen Journalistin. Sie spricht mit Kindersoldaten, legt sich mit russischen Offizieren an, streitet mit moskautreuen Ministern, verhandelt mit tschetschenischen Rebellen – und muss ihr Scheitern im Dubrowka-Geiseldrama erleben und ihre Mitschuld an den „Säuberungen” tschetschenischer Zivilisten ertragen. Und weil sie sich nicht zum Sprachrohr der Partei zweckentfremden lässt, wird Anna Politkowskaja verhört, verprügelt, gefoltert und fast vergiftet. Denn sie ist eine der „Unkorrigierbaren“. Am 7. Oktober 2006 wird Anna Politkowskaja vor ihrer Wohnung erschossen.
Mit seinem Stück, geschrieben kurz nach Politkowskajas Ermordung in einem Akt der Empörung, führt der Autor Massini die Zuschauer schlaglichtartig durch das journalistische Leben dieser nicht umerziehbaren Frau. Die Regisseurin Kathrin Herm versucht gemeinsam mit ihrem Team, sich dieser Frau, ihrer Geschichte, diesen Erlebnissen anzunähern, die man nur dann wirklich begreifen kann, wenn man sie selbst erlebt hat.
Inszenierung Kathrin Herm
Ausstattung Robert Kraatz
Musik / Kontrabaß Hanns Höhn
Licht Christian Quilitz
Dramaturgie Rebecca Reuter
Mit Leoni Schulz
Foto: Staatstheater Mainz
Weitere Informationen
- Weitere Informationen auf der Homepage des Staatstheater Mainz
- Premiere 2019