Gériatric fantasy
Eine schwarze Komödie über eine Senioren-Gang: Fiktion oder Realität ?
Wie überlebt der Mensch in einem feindlichen Umfeld? Was macht die menschliche Natur aus? Wie wird das Morgen aussehen? So viele dunkle Abgründe, die der Autor, Regisseur und auch Musiker Gildas Milin unermüdlich auslotet. Er bringt Science-Fiction auf die Bühne des Theaters, indem er metaphysische und wissenschaftliche Fragen aufwirft. Seine Stücke sind zugleich intellektuell und komisch, von der Ästhetik her wirken sie mal technoid, mal improvisiert.
Doch das Multi-Talent in den 40ern erhebt nicht den Anspruch, auf all diese Fragen eine Antwort zu wissen, sondern er führt uns Zuschauern Experimente vor. In Toboggan (Rutsche), von ihm selbst geschrieben und inszeniert, schließt sich eine Gruppe Senioren zu einer Gang zusammen und kämpft in einem von einer privaten Bürgerwehr kontrollierten No Man’s Land ums Überleben. Um für ihren Lebensabend auszusorgen, sehen sie eine Lösung: das Gefängnis. Gildas Milan wirft in dieser schwarzen Komödie eine neue grundlegende Frage auf: Hat eine Gesellschaft, die ihre alten Menschen im Stich lässt, eine Zukunft? (S.D.)
Foto: Franck Beloncle
Aufführung in französischer Sprache
Toboggan ist erschienen im Verlag Actes Sud-Papiers
Weitere Informationen
Mehr über Gildas Milin auf theatre-contemporain.net (F)
Reportage während der Proben zu Anthropozoo 2009 (F)