Wildwuchs Unterwegs präsentiert im Frühling 2021 zwei Sonderausgaben aus der Reihe «Notwendige Geschichten» im Live Stream aus der Kaserne Basel!
Die Notwendigen Geschichten sind Geschichten aus dem Leben. Geschichten von geflüchteten Menschen, von jungen Autorinnen, von alten Menschen, die in einem Pflegeheim leben. Von Menschen aus der queeren Community, Menschen mit Psychiatrieerfahrung oder Menschen mit Behinderungen – von Menschen. Sie alle verbindet das Schreiben, das Lesen, das Erzählen. Die Notwendigen Geschichten können gesungen, vorgelesen, geflüstert, improvisiert, gezeichnet oder getanzt werden. Sie überraschen und berühren jedes Mal aufs Neue.
Notwendige Geschichten am 31. März 2021
An diesem Abend werden acht Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen auf der Bühne zu sehen sein:
- Die drei Autoren aus dem Kollektiv Idiotenspeaker kommunizieren miteinander über Emails, Chats, Blog. «Wir reden auch mit Normaten», schreiben sie zum Beispiel, oder: «Wir haben sehr viel Humor. Der Beweis? Wir leben im Heim. Ohne Humor ist das unmöglich.» Alle drei leben mit der Diagnose Autismus-Spektrum-Störung. Ihre Texte präsentieren sie mit digitaler Unterstützung.
- Thomas Fluri lebt ebenfalls in einer Institution für Menschen mit Beeinträchtigungen, in der Sonnhalde Gempen. Er schreibt Texte aus seinem Alltag, in denen sich Alltägliches mit Träumen vermischt. Seine Texte werden von seinem Begleiter Micha Seitz gelesen.
- Das Duo Zugvögel begleitet den Abend musikalisch mit Cello, Perkussion und Gesang. Mit zwei Stimmen bereisen sie Länder und Kulturen, erwecken alte Lieder, die neue Wege weisen.

Notwendige Geschichten am 26. April 2021
An diesem Abend erzählen und performen Eva Seck, Fatima Moumoni, Sascha Rijkeboer und junge Schreiber*innen aus dem Wortstellwerk. Der Mundartsänger und Gitarrenspieler Nicolas Bachmann begleitet musikalisch durch den Abend.
- Eva Seck hat am Schweizerischen Literaturinstitut und in Lausanne studiert. Ihr erster Roman «sommer oder wie sagt man» erschien 2015 im Wolfbach Verlag. Sie co-kuratierte 2019 für die Kaserne Basel und das Literaturhaus Basel die Veranstaltung «being here, doing this!» im Rahmen des Projekts Atelier Neue Schweiz Basel, das mit einem anderen Blick die Öffnung der Institutionen und die Neuverhandlung kultureller Repräsentation von Vielfalt und Zugehörigkeit anstösst.
- Fatima Moumoni macht Spoken Word, Rap, Moderation und Workshops. Sie schreibt Prosa, Lyrik und Rap. Seit Ende 2015 gibt sie mit dem Künstler Dean Ruddock Rassismus-Sensibilisierungs-Workshops mit dem Fokus auf Sprache. Ausserdem schreibt sie seit Sommer 2016 Kolumnen für das Schweizer Strassenmagazin SURPRISE. Mit ihren Beiträgen nimmt sie rege am öffentlichen schweizerischen Diskurs über Rassismus teil. Momentan arbeitet sie an ihrem Master in Sozialanthropologie in Bern.
- Sascha Rijkeboer lebt heute non-binär und schreibt bei Bajour Kolumnen, die erklären, warum auf manche Menschen die Pronomen «er» oder «sie» nicht zutreffen, versucht das breite Spektrum von der Antwort auf die Frage, was «queer» bedeutet, zu öffnen und erzählt vom Alltag als non-binäre Person.
- Nicolas Bachmann ist ein Basler Mundartmusiker, der sich um die Jahrtausendwende unter dem Namen Bakabu in nationale Freestyle Battles warf. Der Musiker und Autor von diversen Kurzgeschichten hat eine grosse Schwäche für rhythm and poetry. So entstanden im letzten Jahrzehnt viele Lieder am Küchentisch, hauptsächlich geschrieben auf der Gitarre. Hin und wieder spielt Bachmann diese Lieder in Bars und auf kleinen Bühnen.
Foto: Kaserne Basel