Oper von Gioachino Rossini
Libretto von Joseph Etienne de Jouy und Hippolyte Louis Florent Bis; nach einem Drama von Friedrich Schiller
„Wer klug ist, lerne schweigen und gehorchen!“ Diese Worte legte Friedrich Schiller seinem Landvogt Gessler in den Mund. Dessen Hut steht für Willkür und Despotismus – zwei Begriffe, die noch immer miteinander daherkommen, wenn die Unfreiheit regiert.
Rossini machte 1829 wie so oft die schwere Kost leicht verträglich – so wie es sonst nur Spitzenköche können. Apfelschuss und Tyrannenmord rasen im Galopp vorbei – und doch bewegt uns auch dies fein Gewürzte zu Tränen, denn wir wissen, dass die Gesslers noch unter uns sind, nur andere Namen und oft auch keine Hüte mehr tragen.
Selber denken
Beginnen wir also die Saison und ein neues Saarbrücker Theaterkapitel mit allem, was Recht ist: der Freiheit, dem Widerstand gegen die Willkür und der Heldentat – und sei es die meisterhafte Kreation dieses Sternekochs unter den Komponisten!
Rossini wurde zum Europäer – nicht ganz freiwillig –, aber letztlich mit großer Lust. Und wenn er dem Freiheitskämpfer eine Stimme gab, dann bewies die Oper, dass sie mehr sein kann als nur ein klingendes Museum. Was klug ist, sagen uns der Dichter und der Komponist nicht. Sie lassen uns fühlen, warum wir selber denken und handeln müssen.

Besetzung
Musikalische Leitung Sébastien Rouland
Inszenierung Roland Schwab
Bühnenbild Piero Vinciguerra
Kostüme Gabriele Rupprecht
Licht André Fischer
Dramaturgie Frederike Krüger
Einstudierung Chor Jaume Miranda
Hedwige Judith Braun
Guillaume Tell Davide Damiani
Arnold Melcthal Sungmin Song
Walter Furst Guillaume Antoine
Melcthal Markus Jaursch
Jemmy Herdís Anna Jónasdòttir
Gesler Hiroshi Matsui
Rodolphe Angelos Samartzis
Ruodi Algirdas Drevinskas
Leuthold Stefan Röttig
Mathilde Anieska Hauser