Website-Icon szenik

Neue Wege: Re-Inszenierung des Balletts „Die vier Jahreszeiten“ als Gemeinschafts-Video-Projekt am Theater Pforzheim

Wie verändert sich Theater, wenn es nicht live auf der Bühne vor Publikum getanzt, gesungen oder gespielt wird? Welche neue Form etwa eines Balletts könnte kreiert werden, wenn jene Lücke als neue Produktionsbedingung berücksichtigt wird, die entsteht, wenn Theater geschlossen, Proben eingestellt und Publikum nicht unmittelbar begegnet wird?

Diesem inspirierenden Impuls von Intendant Thomas Münstermann am Theater Pforzheim folgend, wagte sich das Ballett unter Leitung von Guido Markowitz an ein komplexes Experiment: Zwei Wochen lang hat sich das 14-köpfige Ensemble mit der Re-Inszenierung seines im Januar uraufgeführten Erfolgsballetts Die vier Jahreszeiten auf Musik von Max Richter befasst.

Fern den Räumen des Theaters tanzen die Tänzerinnen und Tänzer auf den Bühnen ihrer Zimmer und Apartments und ausgestattet im originären Kostümbild von Marco Falcioni wesentliche Teile der Originalchoreografie von Guido Markowitz in Kostüm und filmen sich dabei. Die einzelnen Szenen werden sowohl gleichzeitig als auch nacheinander von dem renommierten Kölner Videofilmer und Tänzer Michael Maurissens ineinander geschnitten.

Das dabei entstehende Reenactment des Balletts trägt den Titel „Being human“ und besteht, entsprechend Inhalt und Struktur der Bühnenfassung „Die vier Jahreszeiten“, aus insgesamt vier Videoclips.

Mediale Welt-Uraufführung

Am Samstag, 25. April um 19 Uhr erfolgte sowohl auf der Plattform VIMEO unter dem Titel „Being human“, unter dem Youtube-Link https://youtu.be/gbZPpEPDZJA sowie auf Instagram des Theaters Pforzheim und der Facebook-Seite die mediale Welt-Uraufführung des ersten Teils. Die weiteren drei Teile werden innerhalb der nächsten Wochen bis Mitte Mai 2020 veröffentlicht werden.

Guido Markowitz, Direktor des Ballett Theater Pforzheim, ist sehr glücklich über das Projekt. Max Richters hypnotisch wirkende Rekonstruktion von Vivaldis Meisterkomposition „Die vier Jahreszeiten“ hatte ihn zu einer intensiven emotionalen, neuen Erzählung über das Menschsein inspiriert:

„Das Projekt einer Re-Inszenierung nun des Balletts eröffnet ein völlig neues künstlerisches Handlungsfeld. Was passiert mit der emotionalen Substanz und der Erzählung der Bühnenfassung? Was kann in dem neuen Setting erzählt werden und was nicht mehr? Erreicht das Ballett, medial neu erarbeitet und in kürzeren Zeitfenster eines Videoclips übersetzt, eine ähnliche Sogwirkung?“, erläutert Markowitz.

Verwaltungsdirektor Uwe Dürigen dazu: „Wir blicken mit dem Tanzprojekt ‚Being human‘ in die Zukunft: Die Digitalisierung kann uns neue Möglichkeiten geben, die Einzigartigkeit eines Live-Erlebnisses um eine neue Form zu erweitern.“

Erster Teil

„Being human“

Videoprojekt des Ballett Theater Pforzheim: Reenactment des Balletts „Die vier Jahreszeiten“ von Guido Markowitz auf Musik von Max Richter nach Antonio Vivaldi

Choreographie: Guido Markowitz

Tanz und Kamera: Mei Chen, Stella Covi, Fabienne Deesker, Soraya Leila Emery, Alba Valenciano Lopez, Selene Martello, Mariana Filippa Rodrigues Romao, Elias Bäckebjörk, Hyeun-Woo Bae, Yannis Brissot, Alex Ferro, Abraham Rodriguez Iglesias, Willer Goncales Rocha, Dario Wilmington

Musik: Max Richter, „Infra 5“ aus dem Album „Infra“ (2010)

Kostüme: Marco Falcioni
Choreografische Assistenz: Damian Gmür
Dramaturgie: Alexandra Karabelas
Video: Michael Maurissens

Musik Teil 1: Max Richter, „Infra 5“ aus dem Album „Infra“ (2010)

Aufführungsrechte: „INFRA 5“ komponiert von Max Richter, veröffentlicht von Mute Song Ltd., mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Grammophon / Universal Music.

Uraufführung des Balletts: 25. Januar 2020

Fotos: Theater Pforzheim

Die mobile Version verlassen