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Jubiläumsgala: 50 Jahre John Cranko Schule

Die erste staatlich anerkannte Ballettschule in Westdeutschland feiert am 1. Dezember 2021 ihren 50. Geburtstag.

Pressemitteilung

Am 1. Dezember 1971 wurde die Ballettschule der Württembergischen Staatstheater durch John Cranko eröffnet. Fünfzig Jahre später hat sie ein neues Zuhause und blickt auf ein halbes Jahrhundert beeindruckende Ballettgeschichte zurück. Das wird mit einer großen Gala am 1. Dezember 2021 im Opernhaus unter Mitwirkung von Tänzerinnen und Tänzern des Stuttgarter Balletts gefeiert.

Als John Cranko 1961 von London nach Stuttgart kam, hatte er die Vision, eine Ballettschule zu gründen, die direkt an das Stuttgarter Ballett gekoppelt ist. Inspirieren ließ er sich dabei von den Vorbildern in Paris, London und St. Petersburg. Zwei Jahre vor seinem Tod wurde das ehemalige Gebäude des Schwabenverlags zwischen Urban-und Landhausstraße im Stuttgarter Osten renoviert und umgebaut. Im September 1971 begannen unter der Direktorin von Anne Woolliams die ersten Ballettstunden der Schule des Württembergischen Staatstheaters in einem eigenen Gebäude. Die offizielle Einweihung fand am 1. Dezember 1971 statt.

Zwei Jahre später wurde den beiden Theaterklassen der Status einer Berufsfachschule zugesprochen. Damit bot die John Cranko Schule als einzige Ballettschule im damaligen Westdeutschland eine vollständige Ausbildung in klassischem Tanz mit staatlichem Diplom. Nach Crankos frühem und unerwartetem Tod im Jahr 1973 wurde die Schule nach ihrem Gründer umbenannt.

Seit jeher genießt die John Cranko Schule einen außerordentlich guten Ruf. Unter den weiteren Schuldirektoren Heinz Clauss und Alex Ursuliak (1976-1997) und dem heutigen Direktor Tadeusz Matacz (seit 1999) wurden TänzerInnen ausgebildet, die Anstellungen in führenden Compagnien weltweit erhielten. Eine Vielzahl davon stiegen zu Ersten SolistInnen des Stuttgarter Balletts auf, wie z. B. Rocio Aleman, Alicia Amatriain, Marion Jäger, Hyo-Jung Kang, Julia Krämer, Elizabeth Mason, Ami Morita, Anna Osadcenko, Sonia Santiago, Katja Wünsche, Constantine Allen, Daniel Camargo, Randy Diamond, Mikhail Kaniskin, Mark McClain, Evan McKie, Marti Fernandez Paixa, Roland Vogel und Wolfgang Stollwitzer. Außerdem hat die Schule erfolgreiche ChoreographInnen, wie z. B. Fabio Adorisio, Alessandro Giaquinto, Katarzyna Kozielska, Uwe Scholz, Christian Spuck, Louis Stiens und Demis Volpi hervorgebracht.

Der heutige Intendant des Stuttgarter Balletts Tamas Detrich ist ebenfalls Absolvent der John Cranko Schule. Im Jahre 1977 absolvierte er sein Diplom und legte eine steile Karriere als Tänzer beim Stuttgarter Ballett hin. Seit 2018 führte er die enge Verbundenheit des Stuttgarter Balletts der John Cranko Schule fort.

Über die Jahre stieß das alte, verwinkelte Gebäude mit den niedrigen Decken an seine Grenzen. Reid Anderson, Intendant des Stuttgarter Balletts von 1996 bis 2018, bemühte sich jahrelang um ein neues, größeres und zeitgemäßes Gebäude für die John Cranko Schule. 2009 wurde der neue Standort zwischen Werastraße und Urbansplatz und nur wenigen Gehminuten zum Opernhaus gefunden. Der neue Bau beinhaltet auf 6100 Quadratmetern acht Ballettsäle, eine Probebühne und ein Internat für bis zu 82 Schüler, mehr als doppelt so viele wie bisher.

Die Jubiläumsgala findet genau 50 Jahre nach der Einweihung des alten Schulgebäudes statt und zelebriert den besonderen Tag mit einem vielfältigen Programm. SchülerInnen der John Cranko Schule werden Choreographien von u.a. John Cranko, Uwe Scholz, Auguste Bournonville, Leonid Lawrowsky, Mikhail Fokine, Stephen Shropshire und Demis Volpi tanzen. Die Schülerin Alice McArthur wird eine eigene Choreographie präsentieren. Auch TänzerInnen des Stuttgarter Balletts wirken mit und tanzen Werke von u.a. Marco Goecke, Sir Kenneth MacMillan und John Cranko.

Nicht zuletzt kreiert der Tänzer/Choreograph des Stuttgarter Balletts Alessandro Giaquinto eigens für diesen Anlass ein Stück für mehrere TänzerInnen der John Cranko Schule. Drifting Bones heißt die Choreographie, die zur Musik von Johann Sebastian Bach und Nora Winstone bei der Jubiläumsgala ihre Uraufführung feiern wird.

Foto: R. Novitzky

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