World dance
Der tellurische Tanz des Choreographen Akram Khan lässt die Genres verschmelzen.
Vereinfacht gesagt ist Akram Khan für den zeitgenössischen Tanz das, was die Asian Dub Foundation für die aktuelle Musikszene ist – allerdings weniger pop. Wie viele britische Künstler mit Wurzeln im indischen Subkontinent – darunter Nitin Sawhney, der die Musik für Khans Stücke komponiert – lässt der Choreograf Kulturen und künstlerische Ausdrucksformen verschmelzen. Die Inspirationsquelle für seine unglaublich wirkungsvolle Kunst sind altüberlieferte Riten und Rhythmen, in diesem Fall die des Kathak, eines klassischen Tanzstils aus dem Norden Indiens mit schnellen Drehungen.
In seiner vorletzten Produktion bringt Khan Europa und Asien zusammen, indem er Tänzer aus beiden Kontinenten einbindet (einschließlich aus dem Nahen Osten). Vertical road ist vom großen persischen Dichter Rumi und der Sufi-Tradition inspiriert, der die drehenden Derwische entstammen; ihre Drehungen sind denen des Kathak gar nicht unähnlich und ihr Einfluss ist sogar im spanischen Flamenco zu spüren. Der Weg ist vorgezeichnet… (S.D.)
Foto: Richard Haughton
Weitere Informationen
- Die Homepage von Akram Khan
- Ein Video von Gnosis, seiner letzten Kathak-Tanz-Produktion
- Der Künstler als Krieger: Ein Interview mit Akram Khan in The Independent (EN)