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Verwerfungen

Catherine Marnas inszeniert Bernard-Marie Koltès und seine Hommage an J. D. Salinger. Gemeinsam erforschen sie die Brüche der Jugend.

In Ein winziger Makel von Nancy Huston hatte Catherine Marnas in der vorangegangen Spielzeit untersucht, wie in der Vergangenheit erlittenes Leid im Laufe einer Familiengeschichte immer wieder hervorbricht und die Kinder dazu verdammt, hilflos darunter zu leiden. In Sallinger, dem verkannten Stück von Bernard-Marie Koltès, erforscht sie erneut, wie die Persönlichkeit eines Menschen entsteht, genauer was in der gefährlichen Übergangszeit der Jugend passiert.

Zusammen mit den Schauspielern ihrer eigenen Truppe und einem Teil des Ensembles des TNS beleuchtet sie die dunklen Seiten des jungen und allseits bewunderten New-Yorkers, der durch seinen Selbstmord sein Umfeld zutiefst erschüttert. In diesem von Regisseur Bruno Boëglin in Auftrag gegebenen und J. D. Salinger gewidmeten Stück gelingt es Koltès abermals, seine Lieblingsthemen anzusprechen: das Erwachsenwerden, mangelnde Liebe und geschwisterliche Bindungen. Unauffällig streut er Verweise auf die Romane Salingers ein, und seine Figur in Sallinger weist die gleiche Verbundenheit mit der Kindheit auf wie die Figuren aus Der Fänger im Roggen und Franny und Zooey.

Foto: Pierre Grosbois


Etiketten:Koltès

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