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Sein oder nicht sein

Hamlet  kehrt zurück ins Staatstheater Karlsruhe – mit einer Hüpfburg im Gepäck. Auf innovative Weise nähert sich der Regisseur Csaba Polár dem bedeutendsten Stück Shakespeares.

William Shakespeare brachte mit der Tragödie um den dänischen Prinzen Hamlet eines der bekanntesten Bühnenstücke der Weltliteratur hervor. Das Stück beginnt mit dem unerwarteten Tod des alten Königs. Der neue König, sein Bruder, verlangt, es solle gefeiert werden in Dänemark. Alleine Prinz Hamlet schließt sich selbst von den Feierlichkeiten aus. Er verschanzt außerhalb der Burg und schwört, seinen Vater zu rächen, nachdem er durch eine schicksalhafte Begegnung von dessen Mord erfährt. Der ungarische Regisseur Csaba Polgár stellt ins Zentrum seiner Inszenierung eine Hüpfburg, die König Claudius seiner Königin zur Hochzeit geschenkt. Es ist ein Luftschloss, ein wackeliges, instabiles Symbol für die neue Zeit, die mit dem Tod des alten Hamlet und der Machtübernahme seine Bruders angebrochen ist. In einer kurzen Replik kann man ahnen, wie restriktiv, wie brutal die alte Regentschaft war und mit welcher Freude und Lust auf Erneuerung der Hof den neuen Regenten annimmt – der ganze Hof mit Ausnahme des jungen Hamlet. Csaba Polgár inszeniert eine Königsfamilie, der das Feiern ihrer neu gefunden Freiheit wichtiger ist, als der verantwortungsvolle Gebrauch ihrer Machtposition. Der Regisseur inszeniert ein Spiel der Generationen, erzählt von Lügen, falschen Identitäten und der fanatischen Sehnsucht Hamlets nach der Wahrheit. Hamlet ist seine erste Inszenierung am Staatstheater Karlsruhe.

 


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