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Die junge Regisseurin Zita Gustav Wende widmet sich im Schauspiel Stuttgart einem dunklen Familiengeheimnis

Zita Gustav Wende befasst sich im Schauspiel Stuttgart mit Kleists rücksichtsloser Geschichte und erzählt vom Leben einer vergewaltigten Frau, deren benötigte Hilfe unter der Brutalität und dem Regeltum der Gesellschaft untergeht.

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Eine Frau wird vergewaltig und schwanger. Doch kann sie sich an nichts erinnern. Das quälende Wie?, Wann?, Wer? wird zur Tortur und hat einschneidende Folgen.

Jahre später treffen die Kinder jener Frau im Elternhaus aufeinander, vertraut und doch irgendwie fremd. Denn es gibt da eine – Leerstelle – in ihrer Biografie, ein blinder Fleck, der quält und zwischen ihnen steht. Sie beginnen, die Bruchstücke ihrer Erinnerungen zusammenzusetzen. Nach und nach legen die gesammelten Indizien die Wahrheit über das Vergangene frei. Die Schwere der Beweislast durchbricht die Decke jahrelangen Schweigens.

Die familiäre Fassade bröckelt, ein Fundament aus Lügen wird aufgedeckt. Zum Vorschein tritt eine Tat, ein erdrückendes Erbe, dessen Konsequenzen sich nun die Geschwister stellen müssen. Wie einst ihre Mutter. Die Marquise von O….

Die Inszenierung erzählt die Geschichte aus der Perspektive der Kinder. Sie folgt so dem undurchsichtigen Charakter des Originaltextes, in dem vieles unausgesprochen und Raum für Mutmaßungen bleibt.

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Zita Gustav Wende

Zur Regisseurin

Zita Gustav Wende wurde 1992 in München geboren. In Schulzeiten absolvierte sie Praktika an der Bayerischen Staatsoper und am Volkstheater München. Das Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft brachte sie an die Universität Wien und Freie Universität Berlin. Die Wiener Zeit beendete sie mit der Inszenierung von Kasimir und Karoline (Ödön von Horváth) im Club „aparat, welche in Kooperation mit dem studentischen Verein „STUTHE“ entstand.
Anschließend begann sie an der Volksbühne Berlin als Regiehospitantin bei Produktionen von René Pollesch (Von einem der auszog, weil er sich die Miete nicht leisten konnte) und Johann Kresnik (Die120 Tage von Sodom). Im Frühjahr 2016 sammelte sie Erfahrungen in der Organisation und Gästebetreuung bei der Film- und Debattenreihe „Woche der Kritik“ in Berlin.
Im Sommer desselben Jahres begann sie schließlich das Regiestudium an der „Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg“. Dort entstanden u. a. die Arbeiten: Gebärneid (Biopic), Fräulein Else (Arthur Schnitzler) und Titus Andronicus (W. Shakespeare). Die Produktion Fräulein Else wurde zum diesjährigen „UWE – Der Festival“ der Theaterakademie August Everding nach München eingeladen.
Zita Gustav Wende ist Mitgründerin der studentischen freien Gruppe „ODAS“ in Stuttgart und wird im Oktober 2019 ihr Studium mit der Produktion Die Marquise von O am Schauspiel Stuttgart abschließen.
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BESETZUNG

Inszenierung Zita Gustav Wende
Bühne und Kostüme Katharina Grof 
Licht Rainer Eisenbraun 
Dramaturgie Juliane Logsch
Dramaturgische Beratung Christina Schlögl 

Mit Noëlle Haeseling, Lena Stamm und Joseph Cyril Stoisits 


PRAKTISCHE INFORMATIONEN

 

Foto Zita Gustav Wende: Emilia Brix // Björn Klein


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