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Flucht in die Natur

Christof Loy stellt Daphne als innerlich zerrissene Frau dar, die sich nach Liebe und Einheit sehnt und das erotische Begehren fürchtet.

Ein Mädchen, irgendwo im Alpenland, interessiert sich mehr für Zimmerpflanzen als für gestandene Mannsbilder. Die Eltern der schüchternen Daphne halten sich angesichts dieses Problems zurück, aber ihre Verzweiflung wird deutlich. Sie verschmäht ihren Jugendfreund Leukippos, der sich erst als Baum und dann als Mädchen tarnt, um sich ihr zu nähern. Auch von Apollo will sie nichts wissen. Zwar gelingt es ihm, sie zu küssen, doch löst dieser Wagemut nur einen Streit mit Leukippos aus, der tödlich endet. Daphne sehnt sich nach Natur und Frieden. So verwandelt sie sich schließlich in einen Lorbeerbaum. Christof Loy und seinem Dramaturgen Thomas Jonigk gelingt eine recht mühelose Übersetzung des Stoffs in die Alpengegenwart. Hans Drewanz animiert das Sinfonieorchester Basel zu konturreichem, exaktem und sehr körperlichem Spiel. Und der von Henryk Polus einstudierte Herrenchor ist eine Wucht. (M.M.)

Foto © Monika Rittershaus


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