Ola Maciejewskas Riesenschmetterlinge nehmen die Bühne der Kaserne Basel ein
Wie eine Seidenraupe: In Bombyx Mori «fliegen» drei Tänzerinnen wie schwarze Riesenschmetterlinge durch die Halle, wobei ihre meterlangen Stoffkostüme skurrile Sounds hervorbringen.
Inspiriert von den Arbeiten Loïe Fuller (1862-1928), amerikanische Avantgardistin und Erfinderin des „Serpentine Dance“, die ihr überdimensionales Schleierkostüm aus leichtem Seidenstoff in immer neuen Wellen- und Spiralformen um ihren Körper schwang, bildet Ola Maciejewska mit den hypnotischen Serpentinentanz nach.
Mit Bombyx Mori, dem Seidenspinner-Schmetterling benennt sie Fullers „Serpentine Dance“ mit einer Metapher, die das kritische Potenzial dieses spektakulären Tanzes aufzeigt: Bewegung als Wechselwirkung zwischen Körper und Objekt.
Während die Tanzgeschichte überwiegend den Körper als Hauptbewegungsquelle positioniert, war Loïe Fuller eine der ersten, die von Bewegung ausserhalb des Körpers sprach, einer Bewegung als Ergebnis der Wechselwirkungen zwischen Körper und Dingen (Licht, Materialien, Klang). Ein solches Hybrid – also weder dem einen noch dem anderen zuzuordnen – zeigen auch Maciejewskas faszinierende «Flüge» dreier schwarzer «Serpentinenschmetterlinge».
Die Zuschauer werden angeleitet, die gegensätzlichen binären Trennungen zu überwinden: Körper / Objekt, physische / nicht physische, menschliche / nicht menschliche, rationale Wesen und unverantwortliche Kreaturen…
BESETZUNG
Konzept und Choreografie Ola Maciejewska
Performance Amaranta Velarde Gonzalez, Keyna Nara, Maciej Sado
Live-Sound processing Carola Caggiano zusammen mit den Tänzerinnen
Licht und technische Ausrichtung Rima Ben Brahim
Kostüm Valentine Solé
Produktion und Administration Caroline Redy
PRAKTISCHE INFORMATIONEN
- Dauer: 60 Min.
- Keine Sprachkenntnisse erforderlich
- Eine Veranstaltung im Rahmen von CULTURESCAPES Polen
- Weitere Informationen auf der Webseite des Kaserne Basel: www.kaserne-basel.ch
- Die Webseite von Ola Maciejewska: www.olamaciejewska.carbonmade.com
Foto: Martyn Argyroglo