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„Lieben Sie Brahms?“ fragt das 7. Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier und gibt gleich eine tongewaltige Antwort. Denn für das „Schicksalslied“ steht neben dem Orchester auch der Opernchor am Donnerstag, 8. Mai um 19:30 Uhr auf der Bühne der Europahalle, um die geniale chorsymphonische Vertonung aus Friedrich Hölderlins elegischem Briefroman „Hyperion“ erklingen zu lassen. Höhepunkt des Abends ist die 4. Symphonie in e-Moll, während mit Béla Bartóks erstem Violinkonzert ein Klassiker der Moderne die romantische Umrahmung ideal zu einem harmonischen Ganzen ergänzt.

Am Ende seines Briefromans „Hyperion“ suchte das frühromantische Genie Hölderlin die Gegensätze zu harmonisieren. Ihm ging es darum, das antike Griechenland, das Schicksal der Menschheit gegen das unbehelligt in sich ruhende Dasein der Götterwelt gegenüberzustellen und zu überwinden. Johannes Brahms als hochromantischer Komponist, der die klassischen Formen aufnahm und sie erweiterte nahm sich des Stoffes an und schloss sein monumentales „Schickssalslied“ mit einem faszinierenden, versöhnlichen Orchesternachspiel. Das Philharmonische Orchester und der Opernchor bringen diese großformatige Komposition auf die Bühne der Europahalle und lassen das Publikum an der Erschütterung teilhaben, die Brahms bei der Lektüre Hölderlins hatte.

Die elegische 4. Symphonie von Brahms hingegen ist ein altersweises Werk und die Summe seines Schaffens. Darin löst er seine sich selbst gesetzten höchsten Ansprüche an die Symphonik ein und krönt seine einflussreichen Beiträge zur Gattung mit einer groß angelegten und schwerlich zu übertrumpfenden Passacaglia. Trotz des eher lyrischen Charakters der 4. Sinfonie fand das Werk seinerzeit schnell ein begeistertes Publikum – und behielt es bis heute.

Nicht weniger faszinierend ist das erste Violinkonzert von Béla Bartók. Als Solist konnte der renommierte Violinist Tassilo Probst gewonnen werden, der die beiden kontrastierenden Sätze in ihrer anspruchsvollen Tiefe auslotet. Bartók hatte das Werk aus Liebe für die Violinistin Stefi Geyer komponiert. Die beiden Sätze des 1908 entstandenen Stücks charakterisieren zwei gegensätzliche Seiten von Geyer. Diese hielt das ihr gewidmete Konzert zeitlebens unter Verschluss. Erst 1958 und damit zwei Jahre nach ihrem Tod wurde es uraufgeführt, obwohl es am Anfang von Bartóks ureigenem Personalstil steht, der ihn zu einem der bekanntesten und bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhundert gemacht hat.

Das 7. Sinfoniekonzert unter der Leitung von GMD Jochem Hochstenbach vereint harmonisch das romantische Genie Johannes Brahms mit zwei seiner beeindruckendsten Werke und einem persönlichen Werk und Klassiker der Moderne. Wie Brahms Strenge und Leidenschaft kombiniert, erklärt gewohnt einsichtsreich und unterhaltsam GMD Jochem Hochstenbach am Vorabend des Konzertes zur Concert Lounge, Mittwoch, 7. Mai um 19:30 Uhr in der Europahalle.

 

Mit Werken von: Johannes Brahms und Béla Bartók

 

Violine: Tassilo Probst

Opernchor des Theaters Trier

Dirigent: GMD Jochem Hochstenbach

 

Karten sind online auf www.theater-trier.de erhältlich sowie an der Theaterkasse
(Montag bis Freitag von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr, Samstag von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr)
via E-Mail an theaterkasse@trier.de sowie telefonisch unter 0651 718 1818.


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