Das Drei-Sparten-Haus Stuttgart mit der Staatsoper Stuttgart, dem Stuttgarter Ballett und dem Schauspiel Stuttgart ist weltweit das größte seiner Art.
Pressemitteilung
Rund 1.400 Angestellte sorgen normalerweise vor und hinter den Kulissen dafür, dass auf den Bühnen täglich hochkarätige Vorstellungen stattfinden. Doch anders als in vielen anderen Berufen können darstellende Künstler und Künstlerinnen ihre Arbeit während eines Lockdowns nicht ins heimatliche Büro verlegen. Das SWR Fernsehen hat sie während des ersten Jahrs der Pandemie begleitet und zeigt die Dokumentation „Das größte Dreispartenhaus der Welt vor seiner größten Herausforderung“ am Donnerstag, 29. Juli 2021 um 22.45 Uhr. Im Anschluss ist der Film in der ARD Mediathek zu sehen.
Ein trotziges Insistieren auf das Leben und die Kunst
Jede Aufführung braucht lange Monate und Wochen der Vorbereitung, bis sie auf die Bühne gebracht werden kann. Also wurde in der Oper, im Ballett und im Schauspiel unter strengsten hygienischen Auflagen weiter geprobt und gearbeitet: Die Tänzerinnen und Tänzer in Zweiergruppen, die Sänger und Sängerinnen unter ärztlicher Aufsicht, der Chor in extra Sälen, das Schauspielensemblemanchmal auch via Zoom.
Der Filmemacher Andreas Ammer hat sie und auch all die anderen Gewerke, die Kostüm-, Rüst- und Bühnenmeister und -meisterinnen im Auftrag des SWR bei ihrer „geheimen“ Arbeit während der Monate des Lockdowns beobachten können. Die Redaktion haben Sandra Dujmovic und Joachim Lang.
Das Ringen um Kunst trotz Corona
Die 45-minütige Kulturdokumentation verfolgt die Arbeiten von den ersten Konzeptionsproben bis zur Fertigstellung der Produktionen, der dann – enttäuschenderweise für alle – keine Premiere vor einem Live-Publikum folgte. Sie zeigt die endlosen Mühen der Künstler und Künstlerinnen, das Können der Handwerkenden und das harte Regiment von Bühnenmeisterinnen, die auch für die Einhaltung der Hygienevorschriften verantwortlich waren. Sie zeigt das Ringen um Kunst trotz Corona, das Bemühen, mit vielen Metern Abstand auf der Bühne eine Produktion neu zu denken, damit in der Krise Kunst entstehen kann.
Es war ein trotziges Insistieren auf das Leben und die Kunst. Denn eines war immer klar: Wenn die Krise einmal sich dem Ende nähert, wollten die Bühnen bereit sein. Am Ende wurde sogar noch ein wissenschaftliches Forschungsprojekt gestartet, damit wieder Publikum in die Häuser darf. Vor allem aber zeigt der Film – so intim wie das vielleicht nur in der Krise möglich war – die grandiose Kunst, die im größten Drei-Sparten-Haus der Welt ganz selbstverständlich produziert wird.
Foto: SWR/Andreas Ammer